Als ich mit Anfang 20 Christ wurde, hat sich meine Lebensperspektive um 180 Grad gedreht. Vorher dachte ich, es ginge darum, möglichst alles mitzunehmen, was geht, und bloß nichts zu verpassen, denn wir hätten ja nur dieses eine Leben. Und was wir hier verpassen, das können wir nie wieder nachholen.
Das Problem dabei: Wir werden nie satt. Wir entdecken etwas, von dem wir denken, dass es uns glücklich macht, dann tun wir alles, um es zu bekommen – nur um herauszufinden, dass wir keinen Deut glücklicher sind als vorher. Dann entdecken wir wieder etwas Neues, das wir unbedingt haben müssen, weil wir denken, dass es uns endlich erfüllt.
Mit Aktivitäten ist es ähnlich wie mit materiellen Dingen. Es muss immer weiter, höher, spektakulärer sein. Aber es ist eine Spirale ohne Ende, ein Fass ohne Boden.
Als ich Christ wurde, erkannte ich zwei Dinge: Erstens, dass es eine Ewigkeit gibt, zu der wir berufen sind. Wir müssen keine Angst haben, etwas zu verpassen, denn das Beste kommt erst noch. Zweitens, dass Gott möchte, dass wir hier auf Erden ein zufriedenes und erfülltes Leben führen, auch wenn wir auf die Ewigkeit hoffen.
Trotzdem hatte ich lange ein schräges Bild von Gott. Mein Leistungsdenken war tief in mir verankert. Ich dachte, ich müsse erst etwas leisten, bevor ich etwas von Gott empfangen durfte. Statt Freude und Zufriedenheit hatte ich oft ein schlechtes Gewissen. Ich empfand mich nie als gut genug und dachte, ich würde nie genug in ihn und sein Reich investieren. Insgeheim hatte ich Angst, dass Gott mich eines Tages für all das Gute, das ich nicht tat, und all das Schlechte, das ich tat, bestrafen würde.
Die Erkenntnis, dass Gott einfach da ist und mich liebt, hat mein Denken verändert. Ich stelle mir das vor wie beim Fahrradfahrenlernen meiner Kinder: Sie machen Fehler und fallen hin. Und anstatt zu schimpfen, renne ich zu ihnen, helfe ihnen auf und tröste sie: „Du schaffst das schon. Ich glaube an dich und ich liebe dich.“ Wir würden ja nie sagen: „Warte, bis wir zu Hause sind, dann setzt es was!“ Wie viel mehr ist Gott so!
In der Bibel heißt es:
„Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, um die Welt zu verurteilen, sondern um sie durch ihn zu retten“ (Johannes 3,17).
Gott möchte, dass dein Leben gelingt. Er möchte dich nicht schelten, sondern retten – nicht nur im Blick auf die Ewigkeit, sondern schon hier auf Erden. Wenn Gott eine Tür schließt, dann, um dich zu schützen. Wenn er eine Tür öffnet, dann, um dein Leben reicher zu machen, nicht damit du wie ein Sklave für dein Seelenheil schuften musst.
Gott hat dich zu einem bestimmten Zweck geschaffen und möchte, dass du in dem aufblühst, wozu er dich berufen hat. Erfolg bedeutet bei Gott nicht, dass du immer größer, schneller, weiter leben musst, sondern dass du in dem lebst, was er für dich vorbereitet hat. Er wird deinen Weg bewerten – nicht andere.
Wenn es dir geht wie mir damals, dann hör heute: Du brauchst keine Angst vor Gott zu haben! Ganz im Gegenteil: Er meint es gut mit dir.
Sehr oft, wenn Gott in der Bibel zu Menschen spricht, beginnt er mit den Worten: „Hab keine Angst.“ Ich habe einmal gelesen, dass es 365 Verse in der Bibel gibt, die „Fürchte dich nicht“ sagen – einen für jeden Tag. Jeden Tag erinnert Gott dich: „Du brauchst keine Angst zu haben. Ich bin für dich, ich bin mit dir, ich liebe dich.“
Wie würde sich dein Leben verändern, wenn du konsequent glauben würdest, dass Gott für dich da ist? Bitte Gott, dir dabei zu helfen.
Sei gesegnet!
„Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern die Entscheidung, dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst“ (Ambrose Redmoon).